Ist Gewalt eine naturgegebene Eigenschaft? Bedeutet mehr Testosteron automatisch ein höheres Aggressionspotential? Oder sind dies alles nur relativierende Verschiebungen von Verantwortung? Hat die unterschiedliche Sozialisation von cis und trans* männlichen/maskulinen Personen einen Einfluss im Erleben und im Umgang mit Gewalt?
Max Appenroth (Promovend am Institut für Public Health, Charité Universitätsmedizin Berlin) führte im Rahmen seiner Bachelorarbeit eine Studie gerichtet an trans* männliche/maskuline Personen durch und fragte hierbei die erlebten Gewalterfahrungen, sowie die eigene Einstellung zu Gewalt der Teilnehmenden ab. Die Ergebnisse seiner Studie setzte er in Kontext mit bestehenden Theorien zu hegemonialen Männlichkeit und kompetitivem Verhalten männlicher* Akteure im sozialen Raum. Diese Zusammenführung von Empirie und Theorie bietet eine kritische Auseinandersetzung mit der sozialen Konstruktion von Männlichkeit und beleuchtet diese aus einer gänzlich neuen Perspektive. Zugleich bietet diese Betrachtungsweise eine Kritik an der naturwissenschaftlich-positivistischen Konstruktion von Geschlechtlichkeit.
Dem Vortrag schließt sich eine offene Fragerunde und Diskussion an.