Der AStA hat diese Stellungnahme zusammen mit der Erklärung der Unileitung an das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung geschickt. Es wird allerdings noch eine Stellungnahme in Zusammenarbeit mit der Fachschaft und den Studierenden des Fachs folgen. Die noch folgende Stellungnahme wird sich auf die Äußerungen des Instituts beziehen.
Stellungnahme des AStA zur Erst- und Nachklausur in der Veranstaltung „Einführung in die Mathematik“
An der Veranstaltung „Einführung in die Mathematik“ haben zu beginn des Semesters 428 Studierende teilgenommen. Davon haben 372 die nötigen Leistungen erbracht, um zu den Klausuren zugelassen zu werden. Nach beiden Klausurterminen haben lediglich 100 Studierende die Klausur bestanden.
Ausgehend von der Zahl der Studierenden, die diese Veranstaltung angefangen haben, haben 77% die Klausuren nicht bestanden. Die Erstklausur hat die größte Zahl der Studierenden mit 4,0 abgeschlossen. In der Nachklausur wurde kaum ein besseres Ergebnis erzielt. Hier ist die Durchschnittsnote aller bestandenen Klausuren 3,44.
Mit den Ergebnissen der Klausuren sind die meisten Studierenden und der Allgemeine Studierenden Ausschuss (AStA) nicht zufrieden. Mit Hilfe von Studierenden hat der AStA versucht die Situation zu begutachten. Hier stellten wir fest, dass bereits zu Beginn der Veranstaltung eine schlechte Atmosphäre in der Vorlesung herrschte. Diese verschärfte sich im Laufe des Semester, sodass einige Studierende aufgrund dessen das Fach wechselten. Auch in den Medien wurden Situationen beschrieben, die einer guten Lernatmosphäre im Wege standen. Die hohe Anzahl der Beschwerdemails, in der erschreckende Situationen beschrieben wurden, veranlassten uns dazu sofort einzuschreiten.
Außerdem muss in der Mathematik schnell erkannt werden auf welchem Wissenstand, die Studierenden sind. Sobald festgestellt wird, dass der Anspruch des Kurses für den größten Teil der Studierenden falsch angesetzt ist, muss die Lehrkraft auf die Studierenden eingehen. In diesem Kurs wurde der Wissensstand zwar erkannt, jedoch wurde nach Ansicht des AStA nicht auf die Studierenden eingegangen. Teils sogar mit negativen Äußerungen abgewertet.
Außerdem muss davon ausgegangen werden, dass ein so stark sinkendes Niveau der Studierenden innerhalb von 2 Jahrgängen unrealistisch ist.
Für die parallel ablaufenden Übungen sollten Übungsblätter gelöst werden. Diese waren, nach Aussage von Studierenden nicht allein durch die Vorlesung zu lösen. Viele Studierende schlossen sich deshalb in Lerngruppen zusammen und nahmen Nachhilfestunden. Sie investierten viel Zeit und Geld, um den Anforderungen gerecht zu werden. Das Bestehen der Probeklausur zeigte vielen Studierenden, dass sich Mühe und Geld gelohnt haben. In den Klausuren wurden allerdings Lösungswege abverlangt, die in Übungen oder der Vorlesungen nicht besprochen wurde. Reine Wissenstransfer-Leistungen wurde nicht überprüft. Außerdem fand die Klausur bereits 4 Tage nach der letzten Vorlesung statt. Hier wurde nicht die nötige Zeit eingeräumt, um den Stoff eines Semesters zu lernen. Auch die Vermutung, dass die Studierenden die Erstklausur nur „pro forma“ geschrieben haben, ist aufgrund der Durchschnittsnote von 3,44 und der Durchfallquote von 67% der Nachklausur nicht anzunehmen.
Vor der Nachklausur wurde auf drängen der Studierendenvertretung hin ein Zusatztutorium gegeben. Es nahmen 120 Studierende teil. Diese Zahl an teilnehmenden Studierenden ist für eine zusätzliche Veranstaltung sehr hoch, wenn bedacht wird, dass Studierende teils nebenher arbeiten müssen oder andere Verpflichtungen haben. Zusätzlich fand an dem Tag ein KVB- Streik statt, sodass viele Studierende nicht die Möglichkeit hatten an dem Tutorium teilzunehmen.
Die Nachklausur hatte einen vergleichbaren Schwierigkeitsgrad, wie die Erstklausur. Die höhere Zahl an bestandener Klausuren kann u.a. durch das Zusatztutorium, aber v.a. wegen des längeren Zeitraums zwischen der letzten Veranstaltung und der Klausur und aufgrund der Tatsache, dass kaum weitere Klausuren geschrieben werden mussten, zustande gekommen sein.
Allerdings ist die Zahl der bestandenen Klausuren zu gering und daher muss nun von Institutsseite an Lösungen gearbeitet werden. Der AStA sieht eine Überprüfung des Lehrstoffs als zwingend notwendig. In diesem Kurs sollte es darum gehen die Studierenden an die Mathematik heranzuführen. Daher sollte überprüft werden, ob z.B. lineare diophantische Gleichungen und Verkettungen mit Überprüfung von Injektivität und Surjektivität zum Grundwissen von zukünftigen Grundschulehrer*innen und Sonderpädagog*innen gehören muss.