Senat bestätigt die Studiengebühren für die Kurse „Deutsch als Fremdsprache“
In der Senatssitzung am 07.03.2012 wurde der Antrag über Gebühren für die Kurse „Deutsch als Fremdsprache“ diskutiert und beschlossen. Hierbei handelt es sich um eine Gebühr von 500 Euro, die von ausländischen Studierenden gezahlt werden muss. Ausschließlich, die im Senat stark unterrepräsentierten Studierenden protestierten.
Betroffen erklärt Philipp Schubert, 2. Vorsitzende im AStA, die Situation detaillierter: „Die Gebühr wird auf ausländische Studierende entfallen, die ihre Prüfungsleistungen in einer fremden Sprache erbringen sollen und auf Studierende, die Deutschkurse nicht als Pflichtveranstaltung besuchen müssen. Dem AStA ist jedoch bewusst, dass die deutsche Sprache für ein Studium an der Universität zu Köln nicht ausschließlich für Prüfungsleistungen notwendig ist. Auch für die Orientierung an der Universität ist die Sprache eine wichtige Vorraussetzung. Fachschaften, Studierendenvertretung und Prüfungsämter müssen kontaktiert werden, um Informationen zu bekommen. Es ist sogar für deutschsprachige Studierende schwer im Hochschuldschungel an Informationen zu gelangen. Durch die Sprachbarriere werden systematisch ausländische Studierende ausgeschlossen.“
„Ohne Grundkenntnisse der Sprache wird es schwierig, Probleme im Studium und im Alltagsleben zu lösen. Bundesweit wird über Internationalisierung und Integration diskutiert Mit dieser Entscheidung stellt sich die Uni Köln dagegen und verkompliziert ausländischen Studierenden das Leben und das Studium.“ erklärt Alexander Suchomsky, Referent für Soziales und Internationales im AStA.
Weiter führt Jonas Thiele, Projektleiter im AStA-Vorstand aus: „Wir werden an dieser Stelle eine klare Linie beibehalten. Bildung muss für alle zugänglich sein und darf niemals durch selektive Mechanismen eingeschränkt werden. Wir wünschen uns, dass die Uni Köln die viel gepriesene Internationalisierung umsetzt und Niemanden ausschließt. Bildung ist keine Ware und darf daher nicht zum Verkauf stehen. Die Zeiten von Studiengebühren sollten vorbei sein. Die Uni Köln verhält sich an dieser Stelle anachronoistisch“
Die soziale Dimension soll eventuell durch Kredite und Härtefallregelungen abgefedert werden. Hier gibt es jedoch noch keine konkreten Planungen.
„Wenn die Uni die soziale Dimension beachten würde, wäre sie anders herum vorgegangen. Aber selbst Härtefallregelungen und Kredite lösen das Problem nicht.
Aufgrund der mangelnden Informationen kann es für ausländische Studierende schwierig werden Härtefallanträge zu stellen, um einen Aufschub der Gebühren zu erlangen. Auch die Aufnahme von Krediten zum Bezahlen der Gebühren ist in vielen Kulturen nicht erwünscht“ teilt Anna Schulz, Projektleiterin im Bildungspolitikreferat, mit.
„Die finanzielle Situation der Uni wird von Rektorat deutlich schlimmer dargestellt, als sie ist. Die erhobenen Gebühren decken nur einen geringen Teil der Kosten für den Kurs. Auch im letzten Haushaltsjahr konnten diese Kosten von der Uni getragen werden. Wir müssen also zu der Schlussfolgerung kommen, dass sie einfach nicht getragen werden wollen, obwohl dies möglich wäre. Besonders tragisch sehen wir es, dass mit dieser Gebühr ausschließlich ausländische Studierende belastet werden. Das wirft kein schönes Licht auf die Universität.“erklärt Daniel Duarte, Finanzreferent des AStA.
Der AStA fordert die Uni nun auf diese Entscheidung zu revidieren und stattdessen Internationalisierung und Integration zu fördern statt zu hemmen.