Polyamory -love outside the box


Referent*in: Christina Vetter (Erziehunswissenschaftlerin, Interkulturelle Mediatorin und Sexualpädagogin (gsp)).

Polyamory – Mehr als eine Liebe? Ist das möglich, ist das machbar, ist das überhaupt erstrebenswert? Wie gestalten sich Liebesbeziehungen jenseits der Romantischen Zweierbeziehung? Und warum können nicht alle einfach monogam leben, so wie wir es gewohnt sind? Traditionell, zu zweit, monogam, am besten heterosexuell? Das gute, alte Ehemodell aus Vater, Mutter, Kindern – so wie von manchen Parteien immer lauter gefordert! Back to the roots, alle in die Zweier-Beziehungsbox sortiert! Doch ist es so? War es immer schon so? Und wo führt das noch hin, wenn alle leben und lieben, wie sie wollen?

Diesen und anderen Fragen wird in diesem Vortrag nachgegangen, immer davon geleitet, Normen aufzuspüren, sie als solche zu entlarven und ihre Wirkmächtigkeit und Macht im gesellschaftlichen Kontext kritisch zu hinterfragen.
Das Konzept polyamoröser Beziehungsgeflechte und Lebensformen dient hierbei als Grundlage. Mithilfe von geschichtlichen und soziologischen Hintergründen wird die scheinbare Natürlichkeit romantischer, monogamer Zweierbeziehungen in Frage gestellt und die Möglichkeit geschaffen, in Alternativen zu denken.

Eine intersektionale Perspektive, durch Reflektion, Sensibilisierung und Irritation angeregt, soll den Transfer in die Praxis sozialer Arbeit ermöglichen und das Denken und Anerkennen vielfältiger Lebensweisen in der Gesellschaft fördern. Dabei soll es nicht um das Be- und Abwerten von z.B. monogamen oder polyamorösen Lebensweisen gehen, sondern um die kritische Betrachtung und Wahrnehmung des eigenen Standpunkts und um das Ermöglichen alternativer Handlungsweisen.

 


AutorIn: Kyra Hartmann

2. November 2017