Referentin: Christiane Ritter (Antirassistisches Bildungsforum Rheinland)
„Der Landesverband der AfD Baden-Württemberg fordert ein unverzügliches Ende der Gender-Ideologie“, freut sich die „Initiative Familienschutz“ auf ihrer Online-Präsenz. Nicht nur in Baden-Württemberg ist „Gender“ ein gerne bedientes Feindbild der AfD. Ob „Gender Mainstreaming“, Feminismus, Gender Studies oder Sexualpädagogik – immer wieder tauchen diese Begriffe in der Agitation der Partei auf und werden zur Ursache von „Werteverfall“ oder als Angriff auf die „klassische“ Familie gedeutet.
Doch nicht nur die AfD hat „Gender“ zum Feindbild auserkoren. Ab 2014 mobilisierten die „Besorgten Eltern“ in Köln und Stuttgart gegen schulische Sexualaufklärung und eine Pädagogik der Vielfalt, bei PEGIDA taucht das Thema immer wieder auf, Publizist_innen, die erzkonservative sexistische und homo- und trans*feindliche Geschlechter- und Familienbilder gegen eine vermeintliche „Homo-Lobby“ in Stellung bringen, erfreuen sich deutlichen Interesses.
Der Vortrag zeichnet die Entwicklung des Anti-Gender Diskurses nach und beleuchtet zentrale Akteure dieses Diskurses und ihre Netzwerke. Wieso hat sich das Thema neben Asyl und Migration zu einem so wirkmächtigen Element rechter Mobilisierungen entwickelt? Welche „neuen“ Bündnisse haben sich ergeben? Welche Auswirkungen zeigen sich im gesamtgesellschaftlichen Diskurs?
Diese und weitere Fragen können in der Veranstaltung diskutiert werden, ebenso wie die Frage, was dies für emanzipatorische Kampagnen gegen diese Entwicklungen bedeutet.
Dienstag, 26. April 2016 um 19 Uhr in Raum S204 Alte Mensa (Universitätsstraße 16a)
Eine gemeinsame Veranstaltung des Antifa AK Köln mit dem AStA der Universität zu Köln in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland.