Pressemitteilung: Studierende verurteilen geplante Business School an der Universität


Köln, den 24.03.2015

„Privatisierung der Universität durch die Hintertür beschlossen.“ – Studierende verurteilen geplante Business School an der Universität

Am Mittwoch, den 25.03.2015 soll auf Antrag der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (WiSo) der Universität zu Köln über die Gründung einer Business School entschieden werden.Diese sähe vor, dass Leute aus anderen Berufszweigen innerhalb von 18 Monaten für 46.500€ einen Abschluss mit dem Titel Executive Master of Business Administration (EMBA) erlangen können. Die Business School soll in Kooperation mit der Universität in Rotterdam durchgeführt werden.

Als Hauptgrund führt die Fakultät vor allem finanzielle Aspekte an. Bei einem finanziellen Aufwand von 400.000€ würde sich das Modell schon ab 17 Teilnehmern refinanzieren. Die Fakultät gab an, dass keine Lehrkapazitäten an anderen Stellen eingespart werden sollen. Stattdessen sollen bis zu zwei neue Lehrstühle durch die Gewinne geschaffen werden. Die Kurse sollen am Wochenende und in Exkursionen stattfinden.

Bei den Studierenden stößt dieser Vorgang auf Skepsis. „Damit hat die WiSo-Fakultät durch die Hintertür die Privatisierung von Bildung an der Universität zu Köln beschlossen. Es handelt sich hier um nichts anderes als einen gekauften Hochschulabschluss. Dieser geht zulasten derjenigen, für die ein derartiges Programm schlichtweg zu teuer ist“ sagte der Politikreferent Michael Schema. Es sei darüber hinaus „nicht die primäre Aufgabe einer Fakultät an einer öffentlichen Hochschule, finanzielle Gewinne zu erwirtschaften. Anstatt auf ein ausgeglichenes System hinzuwirken, fokussiert sich die WiSo-Fakultät auf diejenigen, die ohnehin schon im Arbeitsleben stehen. Sie verwechselt sich mit einem in der privaten Wirtschaft agierenden Unternehmen.“

Der 2.AStA-Vorsitzende Benedikt Ruppert warf der Fakultät außerdem vor, mit Steuergeldern zu spekulieren. „Die 400.000 Euro sind Mittel, die in öffentliche Bildung investiert werden müssen. Das ist die Aufgabe einer aus Landesmitteln finanzierten Universität. Stattdessen spekuliert die Fakultät hier auf mögliche Gewinne und verharmlost, dass sie mit Geldern spekuliert, die besser in den Ausbau von Studienplätzen investiert werden müssten.“ Zudem seien sämtliche demokratischen Prozesse untergraben worden. „Die Fakultät hat niemals öffentlich darüber berichtet und nun soll der Senat vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Dieser Vorgang ist ungeheuerlich. Außerdem befürchten wir, dass Lehrkapazitäten für ordentliche Studierende durch das Modell verloren gehen.“
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Presse- und Interviewanfragen
Benedikt Ruppert
2. AStA-Vorsitzender
AStA der Universität zu Köln

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24. März 2015